Bruchsaler, Joseph

Zur Person
NachnameBruchsaler
VornameJoseph
Weitere geführte Namen
Geboren03.01.1851 in Diersburg
Gestorben22.06.1911 in Sulzburg (Grab 132)
ElternSalomon Bruchsaler und Ella Bodenheimer
Verheiratet mitBerta Bär (1859-1931)
KinderMarie, verh. Metzger (1882-1947), Eugen (1886-1942)
Wohnort(e) Diersburg, Sulzburg
Beruf
Hauptlehrer
Funktion
Dirigent des jüdischen Sängerbundes, Rechner bei der Marx Bloch’schen Aussteuerstiftung, zeitweise auch der Salomon Bloch’schen Familienstiftungen

Verfasser einer 1899 erschienenen hebräisch-deutschen Lesefibel
Weitere Informationen

Joseph Bruchsaler arbeitete ab 1877 als Hauptlehrer an der israelitischen Schule und später als zweiter Hauptlehrer an der gemischten Schule, der Pflichtschule für alle Kinder. Bruchsaler soll ein sehr begabter und fleißiger Erzieher gewesen sein, der sich in der Gemeinde hoher Wertschätzung erfreute. Eine Sulzburgerin aus einer wohlhabenden christlichen Weinhändlerfamilie erinnerte sich an ihre Schulzeit bei Joseph Bruchsaler, den sie als feinen Herrn beschreibt: „Er musste schon am Freitag das Programm für den Samstag an die Tafel schreiben, - auch das, was abgeschrieben werden musste - , weil er ja am Samstag, am Schabbes, nicht schreiben durfte.“

Bis kurz vor seinem Tod versah Joseph Bruchsaler neben seiner Schultätigkeit auch das Amt des Religionslehrers der jüdischen Schüler.
Er war Dirigent des jüdischen Sängerbundes Sulzburg und fungierte als Rechner bei der Marx Bloch’schen Aussteuerstiftung, zeitweise auch bei den Salomon Bloch’schen Familienstiftungen.

Das besondere Verdienst Bruchsalers ist die Herausgabe einer 1899 erschienenen hebräischdeutschen Lesefibel, die zumindest bis 1926 noch in den Schulen verwendet wurde.

In den 1890er Jahren wehrte sich der Vorstand der jüdischen Gemeinde mit Hilfe von Joseph Bruchsaler gegen einen antisemitischen Arzt in Sulzburg und einen antisemitischen Pfarrer in Zell im Wiesental. Bruchsaler schrieb dazu einen langen Bericht an den „Verein zur Abwehr des Antisemitismus“ in Berlin und bat dort um Unterstützung. Schließlich bekam er diese in Form von zwei fast vollständigen Jahrgängen der Abwehrmitteilungen von 1896 und1897, die auch an den Lehrer in Sallneck und einen wohlgesonnenen Pfarrer in Tegernau geschickt wurden.

Datenquelle
StAF,I, G18/2,P7,116; StAS,STb; KLD,S; MB; CJ, 1,75C ge1, Nr. 206, Ident. Nr. 10077
Quellenverzeichnis

Letzte Änderung: 27. März 2019