Weil, Abraham
Zur Person
Nachname | Weil |
Vorname | Abraham |
Weitere geführte Namen | |
Geboren | 20.12.1754 in Prag |
Gestorben | 23.09.1831 in Sulzburg (Grab 218) |
Eltern | Thia Weil, Oberlandrabbiner in Karlsruhe, und Gitel Eger |
Verheiratet mit | 1. Debora Leobold (~1752-1816) 2. Malka Hirsch (1756-1822) |
Kinder | Leopold Naftali (~1780-1856) |
Wohnort(e) | Karlsruhe, Mühringen, Sulzburg |
Beruf | Rabbiner in Mühringen, Landrabbiner in Sulzburg |
Funktion |
Weitere Informationen
Abraham Weil war ein Sohn des Oberlandrabbiners Thia Weil von Karlsruhe, Enkel des seinerzeit berühmten Oberlandrabbiners Nathanael Weil, sowie Großneffe "des reichsten Juden von Sulzburg". Dank der Vermittlung seines Vaters, des Oberlandrabbiners Thia Weil, erhielt Abraham Weil 1798 das Amt des Landrabbiners in Sulzburg und führte es mehr als 30 Jahre lang bis 1831. Seiner Wahl ist die Beibehaltung Sulzburgs als Rabbinatsstiz zu verdanken. Nach dem Tode von Abrahams Amtsvorgänger im Rabbineramt, Isaak Kahn, hatten sich auch die jüdischen Gemeinden Müllheim und Emmendingen um diesen Rabbinatssitz bemüht.
Das sogenannte Badische Judenedikt von 1809 hatte die Juden des Großherzogtums Baden staatsrechtlich gleichgestellt. wurde jedoch vielfach von Sonderbestimmungen unterlaufen. Viele Juden, besonders in den ländlichen Gebieten, standen den neuen Gesetzen skeptisch gegenüber, "weil jeder Schritt hin auf eine bürgerliche Gleichstellung die Juden ein Stück mehr aus der Geborgenheit der in ihren inneren Angelegenheiten selbst verwalteten jüdischen Gemeinde herauslöst."
Dem entsprach auch die Haltung des Sulzburger Rabbiners Abraham Weil, "der nichts tat, um die geistigen Grundlagen der neuen Absichten der ihm anvertrauten Juden zu schaffen und ihnen das Verständnis für ihre Rechte, aber auch für ihre Pflichten, zu wecken. Er war [eher] darauf bedacht, daß [seine] Schäflein die religiösen Gebote im strengsten Sinn einhielten, was bei der damaligen Einstellung der Juden an sich eine Selbstverständlichkeit war."
Der Grabstein für Abraham Weil ist etwas größer als die Grabsteine in der Nähe. Die Inschrift, in verhältnismäßig großen Buchstaben und mit einer kleinen Rosette geschmückt, weist ausführlich auf die berühmten Vorfahren Thia und Nathanael Weil hin.
1809 lebte Abraham Weil von seiner Besoldung, vier Jahre später heißt es, er habe keine Besoldung.
Datenquelle
StAL, I; KLD,S; RB; MB; HA; GLAK, 236,952+953
— Quellenverzeichnis
Letzte Änderung: 22. Mai 2015