Bloch, Berthold
Zur Person
Nachname | Bloch |
Vorname | Berthold |
Weitere geführte Namen | |
Geboren | 02.07.1875 in Sulzburg |
Gestorben | 01.04.1933 in Sulzburg (Grab 146) |
Eltern | Simon Bloch und Sarah Dukas |
Verheiratet mit | Marie Kahn (1876-1953) |
Kinder | Siegfried (1914-1972) |
Wohnort(e) |
Gustav-Weil-Str. 10 Klosergasse 16 Sulzburg, 1909 in Basel |
Beruf | Bäcker, Mehl-und Futterhändler |
Funktion |
Weitere Informationen
Siehe auch: Die Familie von Berthold BlochBerthold Bloch war Bäcker und wurde von den Sulzburgern Bloch-Beck genannt. Bei ihm kauften Juden wie Christen. Er übte damit eines der wenigen Handwerke aus, die für Juden immer erlaubt waren, weil es ihnen die traditionelle Lebensführung mit koscheren Lebensmitteln ermöglichte.
Viele ältere Sulzburger haben uns im Jahr 2004 erzählt, wie gern sie als Kinder zum Bloch-Beck gegangen sind, nicht nur weil sie „Gutsele“ geschenkt bekamen. Besonders lecker hatten sie die Berches in Erinnerung, das waren mit Mohn bestreute Zopfbrote, die es am Freitag vor Beginn des Sabbat gab. Teile davon ließen sich auf dem Heimweg wunderbar abbrechen und verzehren.
Das Haus der Familie Bloch mit der Bäckerei stand in der Nähe der Synagoge. Im ersten Stock wohnte eine christliche Familie. Eine ihrer Töchter erzählte, Blochs hätten streng koscher gelebt. Wenn Herr Bloch z. B. am Sabbat einen Brief erhielt, sei er zu seinen Mietern gekommen und habe sie gebeten, ihn zu öffnen.
Der Todestag von Berthold Bloch am 1. April 1933 fiel zusammen mit dem ersten reichsweit von den Nationalsozialisten organisierten Boykott der jüdischen Geschäfte. Für Berthold Blochs Neffen Hugo war es unvergesslich, dass SA-Wachen bis zum letzten Atemzug seines Onkels nicht von dessen Sterbebett gewichen sein sollen.
Datenquelle
StAS, Stb.; StAF, F 202/2, F 196/1,9827; StAL,I; HW; Ausk.Sbü; StAF B 725/16, 1720
— Quellenverzeichnis
Letzte Änderung: 27. Januar 2019