Bloch, Josef
Zur Person
Nachname | Bloch |
Vorname | Josef |
Weitere geführte Namen | |
Geboren | 23.09.1886 in Sulzburg |
Gestorben | um 28.08.1942 in Auschwitz |
Eltern | Moses Bloch und Lina Rothschild |
Verheiratet mit | Toni Baum (1889-1942) |
Kinder | Erich (* 1925-2016) |
Wohnort(e) |
Hauptstraße 70 Sulzburg, Bern, Zürich (um 1907), Lahr, Nonnenweier, Lörrach |
Beruf | Textilkaufmann, Versicherungskaufmann |
Funktion | Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Schreiber und Kassier der israelitischen Gemeinde Lörrach |
Weitere Informationen
Siehe auch: Die Familie von Moses BlochJosef Bloch war das älteste der sieben Kinder von Moses und Lina Bloch. Er wurde von allen nur "Sepp" genannt. Auf dem folgenden Foto steht neben ihm sein jüngster Bruder Max.
Aus einem Schreiben seines Bruders Bernhard erfahren wir, dass Josef nach dem Besuch der Bürgerschule in Sulzburg (entspricht etwa der damaligen Mittelschule) eine kaufmännische Lehre bei einem Textilkaufmann in Bern absolvierte und bis etwa 1910 in Zürich, z.T. als kaufmännischer Angestellter, z.T. als Reisender in dieser Branche arbeitete.
Am 6. Juli 1914 heiratete Josef Antonia (Toni) Baum in Nonnenweier. Das Ehepaar wurde in der Familie "Sepp-Tonis" genannt.
Josef arbeitete dannals Reisender für eine Textilfirma in Endingen, Kaiserstuhl.
Im 1. Weltkrieg war Josef an der Westfront eingesetzt. Das Foto stammt von 1917.
Nach dem 1. Weltkrieg betrieb Josef einen Versandhandel und übernahm verschiedene Vertretungen. Vermutlich lebte die Familie von dieser Zeit an bis August 1933 in Sulzburg. Das folgende Foto von Sepp und Toni entstand im Garten seiner Eltern in Sulzburg, ca. 1931.
Blochs wollten eigentlich nach Basel auswandern, bekamen dort aber keine Aufenthaltserlaubnis und meldeten sich dann nach Saint Louis im Elsass ab. Es gelang ihnen auch dort nicht, Fuß zu fassen, und die Familie ließ sich in Lörrach nieder, wo sie eine Drei-Zimmer-Wohnung bezog. Bereits Ende 1933 war Josef Bloch aus rassischen Gründen in seinem beruflichen Fortkommen geschädigt.
Im Oktober 1940 wurden Josef und Toni Bloch von Lörrach aus nach Gurs deportiert. Gerade in diesen Tagen waren Josefs Eltern aus Sulzburg bei ihnen zu Besuch und wurden von Lörrach aus nach Gurs deportiert. Im Oktober 1941 wurden Josef und Toni in das Lager Noé und im August 1942 nach Récébédou verlegt. Am 28. August 1942 wurden sie von Drancy nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ihr Sohn Erich konnte nach dem Besuch der Volksschule in Sulzburg im Jahr 1938 in Riehen zur Schule gehen. Josef und Toni konnten ihn im Rahmen des 300-Kinder-Programms in die Schweiz retten.
Datenquelle
BA,I; VK; HStASt, EF 7929; Ausk. Alexandre Bloch; StAS, M; Donna M. Levinsohn;
Holocaust-Memorial-Museeum u. Schweizerisches Bundesarchiv.
— Quellenverzeichnis
Letzte Änderung: 1. März 2019