Die Familie von Götschel Abraham

Stammbaum
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Von der im Stammbaum dargestellten, großen Familie Abraham sind nur die beiden Schwestern Helene und Rosa (im Stammbaum ganz rechts) bei den 2004 befragten Sulzburgern in lebhafter Erinnerung. Sie wohnten direkt gegenüber der jüdischen Gastwirtschaftin einer der beiden Haushälften, die Heinrich Kahn (dem „ Lederkahn“) gehörten. Während Helene viel unterwegs war, meist mit einem kleinen Handwägelchen, war Rosa zuhause.

Ältere Sulzburger erinnerten sich:

Die Helen war sehr klein und zierlich und war meist mit einem Leiterwägelchen unterwegs (sie wurde im Ort „Hamsterhelen“ genannt), während die Rosa, die sehr dick war, immer im Haus blieb.
Die Kinder von der Wirtschaft gegenüber haben den beiden Schwestern am Sabbat Licht und Feuer gemacht und dafür Matzen bekommen. Auch mit Getränken haben sie die beiden versorgt und mit Neuigkeiten, was vor allem für die Rosa, die immer Zuhause am Fenster saß, wichtig war. Helene war für das Bad in der Synagoge zuständig, dabei haben ihr die Kinder von gegenüber auch geholfen. Herr S. erinnert sich daran, dass sie als Kinder die Abrahamschwestern gehänselt haben; sie riefen „Judenstinker“, woraufhin die Helen aus dem Haus gelaufen kam und ihnen „Christenpack“ nachrief.

Die Schwestern Rosa und Helene wurden 1940 von ihrem Haus aus nach Gurs deportiert. Dort starb Rosa wohl 1941. Helene überlebte in verschiedenen Lagern und anschließend auch Altersheimen. Laut dem Schreiben eines Rechtsanwalts lebte sie im Jahr 1950 noch in Frankreich, im November 1952 teilte er mit, Helene Abraham sei verstorben. Genaueres ließ sich nicht ermitteln.

Personen

Personen, welche mit dieser Familie in Verbindung stehen:

Wohnungen

Gebäude, in denen Angehörige dieser Familie wohnten:

Letzte Änderung: 11. Juli 2016